Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.
2024
Projekt "Kunst öffnet Herzen" für Kinder und Jugendliche mit dem Künstler Felix Karweick
Unser kleines Kunstprojekt ist ein so wertvolles Angebot im Rahmen unserer
Bildungseinheiten für Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk Roter Hahn. Der Lübecker
Künstler Felix Karweick bietet es einmal in der Woche für Kinder und Jugendliche an,
die eine besondere Begabung oder Neigung zum künstlerischen Ausdruck mit Farben haben.
Felix istauch verantwortlich für die künstlerische Ausgestaltung unserer Kirche und
des Klosters und den Kindern und Jugendlichen somit über den Kunstkurs hinaus hinlänglich
bekannt. Es gibt keinen Druck und keine Benotung. Nur Erfolge. Darüber hinaus entstehen
Beziehungen. Es wird nicht nur über Formen und Farben sinniert, sondern auch über
Erlebnisse des Alltagsoder frustrierende Vorkommnisse in der Schule berichtet und es wird
nach Lösungen gesucht.
Für eine Teilnehmerin hat Herr Karweick z.B. eine zusätzliche Matheförderung aus dem
Stamm ehrenamtlicher Unterstützer des Geschichtserlebnisraumes generieren können. Die
erste Hausaufgabe, die daraus entstand: „Die künstlerische Umsetzung der ersten
binomischen Formel“.
Das ist Geschichtserlebnisraum. Wir leben Geschichte(n).
Vielen Dank für die Unterstützung unserer Arbeit.
Ihr Frank Thomas
2023/2024
Bericht über unser neuestes Projekt im Geschichtserlebnisraum
Roter Hahn e.V.
von Frank Thomas, Diplom Sozialpädagoge und Gründungsmitglied des
gemeinn.Vereins 1999
Von Feuerschlägern, Zauberwolle und Dreibeinen
Die Kinder, die in Kücknitz und Umgebung mit ihren Eltern leben, kommen gerne zu uns. Sie können bei uns nicht nur lernen, Pferde, Ziegen und Gänse zu hegen und
zu pflegen und auf Ponys zu reiten, sondern sie erfahren bei uns auch Interessantes über Nutztiere, die vom Aussterben bedroht sind.
Damit aber nicht genug. Wir haben uns jüngst daran gemacht, eine Klosteranlage - wie im Mittelalter - original 1:1 nachzubauen. Auch hier werden die Kinder im
Rahmen der Möglichkeiten in der Bauphase mit einbezogen. Die ersten Gebäude sind inzwischen fertig.
Mit der Gestaltung der Räume haben wir seit kurzem begonnen.
Es geht darum, diese Räumlichkeiten nun mit Inhalten zu füllen, die im Mittelalter gängig und typisch waren. Dabei wird die Liebe zum Detail Stück für Stück auf
unsere Bildungsformate übertragen.
Teilnehmend an einem solchen Projekt, lernen die Kinder auf eine ganz besondere Weise einen respektvollen, wertschätzenden Umgang mit den kleineren Dingen des
mittelalterlichen Lebens wie Hocker, Tischdecken und mundgeblasenen Gläser.
Die wertschätzende Ausgestaltung unserer Bildungsformate im Detail, soll zu einer gelingenden Kindheit beitragen. Das ist unser Ziel.
Die Kinder verarbeiten mit leuchtenden Augen das zur Verfügung gestellte, weiche Leder – für die Zeit des Mittelalters ein gängiges Material.
Die Beutel oder Taschen, die die Kinder aus dem Leder fertigen, werden für sie zu kleinen Schätzen, ja, diese können sogar zu Wegbegleitern ihrer Kindheit
werden.
Das detailgetreue Handwerkeln wird ziemlich sicher einen Einfluss auf ihr späteres Konsumverhalten haben, wenn sie früh erfahren und auch lernen, wie viel Zeit
und Mühe es bereitet, Dinge mit den eigenen Händen selbst herzustellen.
Im Verein wirkende Ehrenamtler verarbeiten zusätzlich die lederne „Rohhaut“ zu Fenstern, und tragen somit etwas ganz Besonderes zu unserem
Projekt bei.
Das neu entwickelte Vereins-Projekt Von Feuerschlägern, Zauberwolle und Dreibeinen bringt uns in unseren handwerklichen Wünschen und Zielen ein
großes Stück weiter.
Das große Interesse der Kinder am Mitgestalten, am Mitmachen, ist über unsere Erwartungen weit hinaus gegangen.
Wir sind richtig stolz darauf, dass wir die Kinder bei diesem Projekt so gut „abholen“ und begleiten konnten. Danke von Herzen an die
LISA-DRÄGER-STIFTUNG.
Die LISA DRÄGER STIFTUNG förderte im Jahr 2021/2022 eine Falknerin mit 2.000 €, die regelmäßig zu den Kindern und Jugendlichen in
den Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V. kommt.
2021/2022
Bericht von Frank Thomas über das Falknereiprojekt mit
Kerstin Eckert
Dank der LISA DRÄGER STIFTUNG hatte der Geschichtserlebnisraum 2021 die Möglichkeit eine Falknerin und ihren Wüstenbussard Mo im Rahmen der tiergestützten Pädagogik in der Kinder- und Jugendarbeit zum Einsatz zu bringen.
Zielsetzung war die Steigerung des Verantwortungsbewusstseins, Stärkung des Selbstwertgefühls, Förderung des Sozialverhaltens,
Unterstützen der kognitiven und motorischen Fähigkeiten, Zulassen von Körpernähe, Verbesserung des Gruppenklimas, Einhalten von Regeln und Förderung des Umweltbewusstseins. Alles Ziele, die wir
auch im tagtäglichen Geschäft mit unseren „hauseignen“ Tieren wie Pferden, Schafen, Hunden und Ziegen verfolgen.
Die Besonderheit für unsere Zielgruppe war die Exklusivität mit einer Falknerin arbeiten zu dürfen und der historische Bezug der Falknerei zu unseren historisch anmutenden Ambiente im
Geschichtserlebnisraum von der Holzkirche bis zum mittelalterlichen Kloster.
Das Angebot wurde mit Begeisterung aufgenommen. Anfänglich begleitet von Pädagogen des Geschichtserlebnisraumes, führte die Falknerin Kerstin Eckert, ihr Angebot eigenständig durch. Der hohe
Aufforderungscharakter der Arbeit mit einem Raubvogel ermöglichte einen raschen, vertrauensvollen Zugang zu unseren „wilden Stammkindern“. Das Angebot wurde im Rahmen der Offenen Kinder- und
Jugendarbeit durchgeführt, teilweise auch mit Jungen aus unserer tagesstrukturierenden Jugendhilfemaßnahme „Talent“. Somit hatten wir immer eine buntgemischte Truppe von 7-14jährigen bis hin zu
jungen Erwachsenen mit besonderen Unterstützungsbedarf, die wir auch als regelmäßige Besucher unserer Einrichtung fördern und unterstützen. Gelebte Inklusion.
Über die Nachhaltigkeit eines solchen Projektes lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur Vermutungen anstellen. Aber der Stolz in den Gesichtern der Kinder, einen Raubvogel auf der Hand zu halten
und ihn fliegen zu lassen war deutlich zu sehen. Genauso wie das Lächeln in einem Gesicht, das man seit Monaten nicht mehr lächelnd gesehen hat. Selbst die wildesten Kinder werden ruhig und
achtsam.
Erlebnisse die, davon sind wir überzeugt, nachhaltig in die Erinnerung unserer Zielgruppe verankert wurden. Vielen Dank dass Sie unseren Kindern und Jugendlichen diese Erfahrung ermöglicht
haben.
Schade, dass es vorbei ist …
Mit freundlichem Gruß im Namen des Teams des Geschichtserlebnisraumes
Frank Thomas
Die LISA-DRÄGER-STIFTUNG fördert erstmalig im Jahr 2021/2022, anteilig mit 2000 €, das Futter der Tiere im Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.
2022
Bericht von Ina Tietjen und Martin Ehlers über Tiergestützte Pädagogik im
Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.:
Verschiedenste alte Haus- und Nutztierrassen leben inmitten unseres historischen „Dorfes“ und bilden den lebendigen Hintergrund für unseren Lebens- und Lernort für Alt und Jung. Wir schaffen
bewusst einen Ort, an dem Mensch & Tier einander in einem möglichst natürlichen Lebensraum begegnen können. Schon diese alltägliche Möglichkeit fern von Zeit- und Erwartungsdruck ist
eine Besonderheit unserer Institution.
Weiterhin bietet die tägliche Versorgung der Tiere einen wichtigen Anker für viele junge Menschen und strukturiert unseren Alltag. Wir hüten gemeinsam die Gänse, hüten die Schafe und Ziegen von Weide zu Weide, erleben Geburt und Sterben. Die freilaufende Hühnerschar lässt bei viel Ruhe gerne Nähe zu. Die großen Kaltblüter tragen kleine Kinder sicher auf ihrem Rücken, ziehen Holz aus dem Wald und sind für viele ein großer Halt im Leben, gemeinsam mit den Pädagog:innen jahrzehntelange Lebenswegbegleiter:innen. Auf allen Ebenen des Menschseins bieten selbstgewählten Kontakte mit den Tieren, welchen sich die Menschen nahe fühlen große Entwicklungsmöglichkeiten und stärken fürs Leben.
Auch dieses Jahr hatten wir neben den laufenden Kosten größere Ausgaben zu tätigen.
So haben wir unseren 600 Liter Fassanhänger straßentauglich gemacht, um die Pferde während ihres Sommeraufenthalts auf einer Naturschutzfläche im benachbarten Pöppendorf mit Wasser versorgen zu können. Ebenso gehörte ein passendes großes Tränkebecken zu den Neuanschaffungen.
Auf der „Winterweide“ wurde der Fressplatz befestigt, damit die Pferde beim Fressen aus der ebenfalls neuen Großraufe nicht im Schlamm stehen müssen. Der Futterverlust kann mit dieser Raufe verringert werden und Streitereien unter den Pferden werden reduziert, da jedes einen eigenen Fressplatz findet.
Ina Tietjen und Martin Ehlers
Fotos: Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.
Lisa Dräger Stiftung
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